Sunday, November 25, 2007

Ein Lokalaugenschein durch die Wiener Mono-Label-Shops




Mono-Label-Shops


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Im internationalen Modemarkttreiben genießen österreichische Designer einen ausgezeichneten Ruf.

Es ist an der Zeit für einen Lokalaugenschein in der äußerst lebendigen und sich stetig vergrößernden Wiener Szene.
Eine Grand Tour durch hier ansässige Monolabel-Shops unternahm die Critical Shopperin Cordula Biersack für austrianfashion.net. Ein Résumé ihres Rundganges.

ein Auszug:

Shop-Stopp Schadekgasse 4, Wien VI: Modus Vivendi

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Den Shop neben dem Haus des Meeres gibt es bereits seit 1992. Das Atelier einen Stock darüber besteht allerdings schon seit 1988. Mit dem Augenblick, in dem ich den Eingang passiere, bin ich in einer eigenen Welt: Herbst mit seinen schönsten Farben. Bei Vanillekipferln erklärt Shop- und PR-Managerin Doris Strasser die Philosophie der Designer Charlotte Jakoubek und Monika Bacher folgendermaßen: Kleidung sei ein individuelles Heim, das man tagtäglich mit sich herum trage. Man solle sich in erster Linie in seinen Sachen wohl und geborgen fühlen. Sie dreht sich im Kreis, deutet auf die Pumphose, die sie trägt, und erklärt vergnügt: "Schau, die Sachen schmeicheln!"
Die Strick-Kollektion besteht nur aus Einzelstücken. Auf meine Frage, ob es auch Maßanfertigungen gebe, bekomme ich ein deutliches "Na klar!" zur Antwort. "Angepasste Individualität" ist für Modus Vivendi eine Selbstverständlichkeit.
Der Kunde hat Mitspracherecht. Modus Vivendi tauscht mit dem Label Matrix Einzelstücke, die im Shop verkauft werden. Die Schuhe, die es zu kaufen gibt, sind von Rosa Mosa. Quasi ein Bannertausch auf modischer Ebene. Cleveres Marketing. Die Kaschmir-Aktion von Modus Vivendi ist auch ein Grund dafür, dass man nichts, was man in der geräumigen Umkleidekabine einmal angezogen hat, wieder zurück hängen möchte. Schon gar nicht bei Außentemperaturen im Sturzflug.


Shop-Stopp Lindengasse 20, Wien VII: Wabisabi

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Stefanie Wippel, die Designerin von Wabisabi, ist selbst anwesend und erzählt mir stolz, dass sie ihren eigenen Shop nun seit Februar 2007 betreibe. Ich frage sie, ob sie Wert darauf lege, als "Jungdesignerin" bezeichnet zu werden – aber das ist ihr völlig egal. Es geht schließlich um die Mode an sich. Der Shop der jungen Frau ist sehr hell und schlicht. Am liebsten würde ich im Shop außer den Kleidungsstücken an sich gar keine Dekoration sehen. Die schlichte Eleganz des hohen Raumes spricht für sich. Wabisabis Kunden sind meist Laufkunden. Zwar hat das Label auf der Blickfang-Messe ausgestellt, aber die meisten Leute kommen, weil der Shop so günstig gelegen ist - sie sind neugierig. Auch die Homepage der Stadt Wien, die den Shop erwähnt, lockt immer wieder Touristen in die Lindengasse. Prima Werbung, die weitere PR unnötig macht.
Als eine Kundin den Raum betritt - sie kommt offenbar nicht zum ersten Mal -, halte ich mich zurück und beobachte, wie Stefanie Wippel gemeinsam mit der Kundin überlegt, was getan werden muss, damit die Hose richtig sitzt. Mit einer Nadel im Mund erzählt sie weiter. Die meisten Kunden seien Künstler. Architekten, Musiker und eben alle, die sich gerne "anders" anziehen. Die meisten müssen irgendwann einmal mit ihren Klamotten auf eine Bühne.
In der Lindengasse hat man es nett, sagt die Designerin. Kollegen kennen einander und leihen sich schon einmal ein Auto, wenn Not am Mann ist.

aus www.austrianfashion.net

Man darf gespannt sein auf eine Erweiterung des Repertoires um Strick bei Wabisabi, diese Teile stammen von mir, derzeit gibt es ein schwarzes weites assymmetrisches Strickkleid zu bewundern und es ist einiges in Planung bzw mitten im Herstellungsprozess.

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